Die Produktion einer Stanzform erfolgt im wesentlichen in vier Arbeitsschritten. In jedem Schritt kommen abwechselnd Hightech und Handwerkskunst zum Einsatz:
Schritt 1: Stanzform konstruieren
Eine Stanzform wird immer individuell nach dem Wunsch eines Kunden angefertigt. Die Grundlage ist in den meisten Fällen eine übermittelte Datei (Details unter DATENAUSTAUSCH) die mit einem CAD-Programm für die weitere Stanzform-Bearbeitung aufbereitet wird.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit bereits bestehende Muster zu digitalisieren oder nachzuzeichnen.
Unsere Arbeitsschritte für die Aufbereitung sind (verkürzt):
• Linien entsprechend zu definieren
• Brücken korrekt zu setzen (damit das Werkstück nicht durchfällt)
• Lücken zu finden (und gegebenenfalls zu schließen)
• Doppellinien zu entfernen
Danach kann die Datei an die Laser-Schneidanlage weitergegeben werden und es geht zum Schneiden der Stanzformkontur. Eine weitere Ausgabe erfolgt an den CNC Biegeautomat.
Schritt 2: Ausschneiden der Stanzformkontur
Die Kontur der Stanzform wird entsprechend der Dateivorlage mit einer Laser-Schneidanlage ausgeschnitten. Es werden dabei die verschiedenen Schnittstärken für die unterschiedlichen Linientypen berücksichtigt und die Brücken ausgelassen.
Der Laser ermöglicht eine Genauigkeit im Tausendstel Millimeter Bereich. Die Kalibrierung und Handhabung erfordert ein Höchstmaß an Know-how. Vor allem, wenn mit lebendigen Werkstoffen wie Holz gearbeitet wird.
Früher einmal...
Schritt 3: Einsetzen der Schneid-, Rill- oder Perforationslinien
Die Stahllinien müssen in diesem Arbeitsschritt in die ausgeschnittene Kontur im Holz eingesetzt werden. Hierzu müssen die Stahllinien zurechtgeschnitten, gebogen und angepasst werden. Vor allem bei kleinen Konturen ist dies eine Herausforderung und meisterhaftes Handwerk ist gefragt.
Denn obwohl der Arbeitsschritt des Biegens in der Firma Kritzinger Stanzformenbau e.U. mit zwei Biegeautomaten und Stahlschneidemaschinen erfolgt, stoßen vor allem bei kleinen Radien die Maschinen an ihre Machbarkeitsgrenze.
Schritt 4: Gummierung der Stanzform
Nach der Bemesserung bleibt nur noch der letzte, aber nicht unwichtige Arbeitsschritt. Die Gummierung ist notwendig, um das gestanzte Material zurückfedern zu lassen.
Würde man eine Stanzform nicht gummieren, bliebe der ausgestanzte Teil innerhalb der Stanzform am Boden liegen. Man bekäme das Material nicht mehr heraus.
Um dies zu vermeiden verwendet man diverse Gummierungen je nach Stärke und Art des Materials. So wird das Material zurückgefedert und kann entnommen werden.